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  1. Epigenetik

Verhaltensgenetik

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum Rhodesian Ridgeback Podcast.

00:00:04: Dem Podcast, in dem sich alles um diese fantastische Hunderasse dreht, um die Gesundheit und Forschung,

00:00:11: aufregende Erlebnisse und wertvolle Tipps, die du effektiv im Alltag anwenden kannst.

00:00:16: Ich bin Stephanie Müller, passionierte Forscherin und dein Partner in Fragen rund um den Ridgeback.

00:00:22: Ich freue mich total, dass du da bist.

00:00:25: Hallo und willkommen zur heutigen Folge Verhaltensgenetik.

00:00:31: Ein super spannendes Thema. Einige haben sich da schon sehr drauf gefreut.

00:00:36: Und mir hat das ganz viel Spaß gemacht, mich darauf vorzubereiten, euch möglichst kurz und deutlich die wichtigsten Dinge zu erklären.

00:00:46: Hier kann man wirklich stundenlang drüber sprechen, weil es ist ein spannendes und auch komplexes Thema.

00:00:53: Aber so viel Zeit haben wir nicht und solange möchte dann auch keiner irgendwo in einen Podcast reinhören.

00:00:59: Deswegen habe ich es so gut es ging, ja also wirklich kurz und knapp formuliert.

00:01:05: Das Verhalten, um mal ganz genau reinzugehen in dieses Thema, also das Verhalten an sich, wird durch drei verschiedene Dinge beeinflusst.

00:01:17: Wir haben einmal die genetischen Dispositionen, das ist also das Erbte, was der Hund von seinen Eltern in Kombination dieser zwei mitbekommen hat.

00:01:28: Dann haben wir das Erlernte, was also ab dem Moment, wo der Hund teilnimmt an seiner Umwelt, die Einflüsse, die er von außen bekommt,

00:01:38: die prägen letztendlich viele, viele Eigenschaften.

00:01:42: Also das Erlernte ist ein ganz großer Faktor.

00:01:46: Und wir haben, wenn wir eine spezielle Situation beobachten, in der eine Reaktion des Hundes erfolgt,

00:01:54: dann spielt hier in diese Verhaltensweise, die ich dann sehe, auch immer die aktuelle Situation mit hinein.

00:02:03: Also Emotionen und Motivation.

00:02:06: Der Hund hat also eine emotionale Situation in dem Moment, die ihn sozusagen triggert.

00:02:13: Und er ist dann motiviert durch ein Spiel oder durch ein anderes Tier oder wie gesagt im Allgemeinen diese Situation.

00:02:23: Diese drei Dinge spielen mit in eine spezielle Reaktion hinein.

00:02:29: Wir können auch differenzieren zwischen zum einen das artspezifische Verhalten, also alles, was typisch ist für eine Art, für eine Tierart.

00:02:39: Das ist zum Beispiel die Fortpflanzung oder wie die Jungen aufgezogen werden.

00:02:44: Das sind Dinge, die sind extrem stabil und werden dominant durchgegeben, also vererbt.

00:02:52: Sind homozygot, also reinerbig und sind über viele, viele Tausende Jahre, wurde das selektiert und hat sich dann dementsprechend durchgesetzt.

00:03:03: Zum Beispiel 63 Tage trägt eine Hündin so und so lange zieht sie ihre Jungen in einer bestimmten Art und Weise auf.

00:03:11: Das sind alles fest verankerte Dinge, die ganz, ganz artspezifisch sind und die sich nicht so verändern lassen.

00:03:20: Dann haben wir das Rasseverhalten.

00:03:23: Rasseverhalten ist das, was durch den Menschen geschaffen wurde.

00:03:26: Das ist natürlich viel, viel jünger wie das artspezifische Verhalten, denn Rassen sind erst wenige Jahrzehnte alt und der Mensch hat selektiert auf bestimmte Funktionen, zum Beispiel der Arbeitshund, der Schutzhund und so weiter.

00:03:42: Und wenn Eigenschaften selektiert wurden über so eine kurze Zeit, sind sie auch instabiler.

00:03:49: Also das heißt, sie gehen leicht verloren, wenn ich nicht extrem stark darauf selektiere.

00:03:56: Extrem stark selektieren bedeutet dann aber auch wieder, dass ich mich im Bereich der Reinerbigkeit hoch hoher Inzucht bewege.

00:04:07: Also ich versuche dann Eigenschaften zu festigen, weil sie zum Beispiel unbedingt gefordert sind für die Leistung einer Rasse oder weil sie zu einer Rasse gehören müssen.

00:04:17: Und dann natürlich auch das Hunde heute noch nicht oft, aber natürlich gibt es das, dass sie als Arbeitshund eingesetzt werden und die müssen bestimmtes Verhalten zeigen.

00:04:27: Darauf wird dann selektiert.

00:04:29: Aber wie wir ja wissen, ist dann nicht jeder Welpe geeignet und wird dann von Beginn an gut geprüft.

00:04:36: Ist er denn geeignet als zum Beispiel Jagdhund oder Schutzhund?

00:04:40: Ja und da gibt es dann spezifische Tests für Welpen.

00:04:43: Und da kann dann der Fachmann, der diesen Hunde prüft, sehen, der ist sehr gut geeignet und der weniger gut.

00:04:52: Weil es eben instabiler ist, diese Verärbung und sich deswegen auch nicht auf jeden einzelnen Welpen überträgt.

00:04:59: Anders das arztspezifische Verhalten.

00:05:01: Da wissen wir, eine Hündin wird definitiv auf die und die Weise ihre Läufigkeit haben, den Deckakt über sich ergehen lassen, die Welpen aufziehen und so weiter.

00:05:14: So und dann kennen wir das auch oder viele von euch vielleicht, dass man auch bestimmtes Verhalten durchaus auch aussehen.

00:05:23: Aber hier geht es heute um die Verhaltensgenetik, das Verhalten an sich.

00:05:27: Dass wir ganz bestimmtes Verhalten auch immer oder oft wieder erkennen, wenn Hunde aus einem Kennel kommen, also von einem Züchter.

00:05:36: Jeder hat ja so seine eigene Vorstellung, wie er seine Hunde vom Charakter her haben möchte.

00:05:44: Manche setzen die tatsächlich auch jagdlich ein, selektieren ganz anders.

00:05:49: Und andere möchten wirklich den super lieben, soften Familienhund, der dann eben schon sich weit entfernt hat von dem typischen Ridgeback.

00:06:00: Und dann kann man das auch oft hören, dass jemand sagt, ja, das ist typisch für diesen Hund, denn der kommt vom Züchter XY.

00:06:10: Also das heißt, auch ein Züchter kann in seiner Linie, wenn er also seine Zucht mit einer Hündin beginnt, daraus immer wieder Nachzucht behält,

00:06:19: kann er also auch verhaltensweisen, extrem stabilisieren für sich selbst.

00:06:24: Jetzt ist die Genetik und auch die Umweltfaktoren, das sind Dinge, die zusammenwirken.

00:06:31: Also es gibt hier keine typisch einfache Verärwung in dem Sinne, dass ich sage, das ist jetzt dominant und vererbt sich deshalb genau so.

00:06:39: Und ich habe dann exakt dieses Verhaltensbild, das ist es nicht, sondern alles agiert miteinander.

00:06:46: Man muss sich das so vorstellen, dass wir auf vielen verschiedenen Positionen im kompletten Genom des Hundes Marke haben, wo bereits jetzt wissenschaftlich bekannt ist, dass sie für bestimmte Verhaltensweisen codieren.

00:07:00: Und diese Marke interagieren alle miteinander und verstärken in der Gemeinsamheit Dinge oder schwächen sie ab.

00:07:09: Und man könnte da ein gutes Beispiel nennen, wenn ich zum Beispiel sage, ich würde einen Wurf unter exakt den gleichen Umständen aufziehen,

00:07:19: also ernährungstechnisch mal um dieses Beispiel zu nehmen, wenn alle Welpen gleich ernährt werden würden, dann würde die Größe und Statur der Welpen überwiegend von den Erbanlagen bestimmt werden.

00:07:34: Also alles, was die Genetik vorgibt, würde ich aber einzelnen Welpen jetzt eine Mangelernährung unterziehen, dann wäre es überhaupt nicht mehr möglich, dass sich die Erbanlagen optimal durchsetzen können.

00:07:47: Das heißt, diese Welpen mit dieser extremen Mangelernährung würden gegenüber ihren Geschwistern ein Leben lang kleiner bleiben.

00:07:56: Und andersherum kann man auch sagen, wenn ich exzellente Umwelteinflüsse kreiere, also das drumherum, die Aufzug, die Ernährung optimal gestaltet,

00:08:06: dann kann ich auch durchaus die ererbten Schwachpunkte verdecken durch diese optimalen Umwelteinflüsse, also den Rahmen, den ich dann kreiere dafür.

00:08:19: Also je weniger Umwelteinflüsse, desto ausgeprägter wird diese ererbte Grundausstattung, also die komplette Genetik kann sich dann stärker durchsetzen.

00:08:30: Wir haben also einen extremen Einfluss darauf, wie wir unsere Hunde formen können und das beginnt wirklich sehr, sehr früh.

00:08:39: Und Hunde, die zum Beispiel eine ängstliche Veranlagung haben, die können durch eine sehr, sehr gute Sozialisierung und einen professionellen Umgang,

00:08:50: können die im Alltag wirklich sehr gut bestehen.

00:08:53: Das heißt, die eigentliche Ängstlichkeit, diese Veranlagung dafür, wird durch das Erlernte, was sehr früh durch eine sehr gute Sozialisierung und professionellen Umgang dann eben optimal gelenkt wurde,

00:09:08: wird dann verdeckt und ist nicht mehr sichtbar.

00:09:10: Und das deckt dann aber auch die Schwächen nicht auf.

00:09:13: Das heißt, wenn ich diesen Hund, ein gutes Beispiel, einen Deckrüden aufsuchen, weil er mir gefällt, weil ich ihn kennenlernen will, weil ich schauen will, ob ich den als Kandidaten für meine Hündin haben möchte,

00:09:26: dann sehe ich an diesem Tag oder mir wird an diesem Tag ein Hund vorgestellt, der durchaus ja bereits trainiert ist, der ja in der Familie aufgezogen wurde,

00:09:37: der also extrem viele Umwelteinflüsse erlebt hat, mitgemacht hat, die ihn beeinflusst haben.

00:09:44: Und wenn das eine optimale Aufzucht war, werde ich auf keinen Fall in der Lage sein, zu erkennen, ob dieser Hund eine genetische Veranlagung dafür hat, Ängstlichkeit, Aggressivität und anderes problematisches Verhalten zu vererben.

00:09:59: Aber in dem Moment, wo ich ihn als Deckrüden verwende und vielleicht auch meine Hündin, eine super gut trainierte, stabile Hündin nach außen hin ist, aber auch einzelne kleine Verhaltensweisen zeigt, oder zeigt ja nicht, sondern in sich hat,

00:10:14: dann ist die Kombination dieser zwei Hunde eine riesen Überraschung.

00:10:18: Denn nicht jeder, der dann einen Welpen bekommt aus diesem Wurf, ist wieder ein Fachmann oder jemand, der wirklich Ahnung hat, wie man mit Hunden umgeht.

00:10:29: Und deswegen können manche Kombinationen durchaus eine große Überraschung darstellen, da ich die Eltern Tiere als was ganz anderes oder als ganz andere Hunde kennengelernt habe.

00:10:42: Und dann wird auch oft gesagt, dass die Leute Fehler gemacht haben, die Leute waren nicht in der Lage, den Hund gut zu sozialisieren oder da ist etwas vorgefallen.

00:10:51: Dass aber nicht jeder, wie gesagt, professionell ist in der Hundeaufzucht, das sieht man da ja nicht, sondern durchaus auch ein absoluter Anfänger kann einen Rhodesian Ridgeback bekommen und das ist auch okay, sofern er sich helfen lässt und sofern er sich beschäftigt hat mit dem Thema.

00:11:11: Mein Ziel ist es heute, euch anhand eines Beispielzertifikates eines verhaltensgenetischen Tests zu zeigen, wie sich diese ganze Genetik auch auswirkt.

00:11:22: Das Verhaltenszertifikat werde ich euch in den Show-Notes hinterlegen.

00:11:26: Das heißt, ihr könnt auch, wenn ihr am Computer seid, wenn ihr irgendwo seid, wo ihr auch zusätzlich dieses Zertifikat öffnen könnt, während ihr dann zuhört, dann könnt ihr genau folgen, wo ich mich gerade befinde auf dem Zertifikat und was die einzelnen Dinge bedeuten.

00:11:43: Das Verhaltenszertifikat ist zum Beispiel auch Teil des RIGEP-Tests, für die, die den Test noch nicht kennen. Das ist ein Kompletttest für den Rhodesian Ridgeback.

00:11:53: Ridgeback International Genetik-Profil ist dann, also RIGEP ist die Abkürzung dafür und dieser Test beinhaltet alles, was aktuell möglich ist, zu testen.

00:12:05: Das Verhaltensgenetische Profil ist ebenfalls enthalten im RIGEP-Test, kann aber auch als Einzeltest bestellt werden.

00:12:13: Wenn man einfach nur sagt, mich interessiert das Verhalten oder ich möchte das, weil ich meinen Hund schon in einem anderen Labor testen lassen habe, möchte ich das zusätzlich anfragen und hinzufügen zu meinen Komplettergebnissen.

00:12:27: Alle, die bereits über Ridgeback International ihren Hund getestet haben, können in den meisten Fällen dieses Verhaltenszertifikat auch einfach nachbestellen, da wir immer die Proben, also die DNA, einlagern.

00:12:41: Wer jetzt das Zertifikat vorsichert, kann dann eben direkt folgen, bei allem, was ich erkläre für alle anderen.

00:12:48: Auch denke ich, wenn ihr einfach zuhört, könnt ihr mit den Informationen schon einiges anfangen.

00:12:54: Das Zertifikat beginnt mit den Informationen des Hundes, der Name, die Chip-Nummer, welches Geschlecht und das Geburtsdatum.

00:13:04: Auch um welche Rasse es sich handelt, denn dieser Test ist für alle Rassen möglich, das ist völlig egal, z.B. auch Mischlinge oder ein kleiner Chihuahua oder eine deutsche Dogge, also das ist kein Problem.

00:13:17: Dann haben wir auf dem Zertifikat die Größe und das Gewicht aufgeführt, das sind Dinge, die nicht aus der DNA kommen, sondern das sind tatsächliche Werte, die uns durch den Besitzer dann mitgeteilt werden und die werden mit aufgeführt auf dem Zertifikat.

00:13:33: Zusätzlich sehe ich hier noch den genetischen Inzuchtwert.

00:13:38: Wir finden, dass dieser Inzuchtwert hier auch enthalten sein sollte und in dem Fall ist es hier 22,49% was durchaus ein Wert ist, der bei vielen Ridgebacks vorkommt.

00:13:53: Den meisten von euch erscheint das sehr hoch, aber das ist der tatsächliche genetische Inzuchtkoeffizient, hat nichts mit dem Inzuchtwert einer Ahntafel zu tun, die ja lediglich auf Papierbasis berechnet und das ist absolut ungern.

00:14:08: Auf der rechten Seite haben wir den Swapcode, das ist sozusagen die Numerierung der Probe, um sich schnell wieder zuordnen zu können.

00:14:17: Wir haben hier auch das Datum, wann das Ganze durchgeführt wurde, die Analyse durchgeführt wurde und der Besitzer ist hiermit aufgeführt mit Vor- und Zunahmen.

00:14:26: Wir führen hier auch auf, ob eine Probe von einer autorisierten Person abgenommen wurde, denn auch der Besitzer kann diese Speichelprobe selbst nehmen.

00:14:36: Es ist überhaupt nicht verpflichtend, dass ein Tierarzt oder ein Zuchtwart diese Probe nimmt, das kann aber jeder selbst entscheiden.

00:14:43: Im ersten Bereich, also es wird hier in zwei Bereiche unterteilt, der erste Bereich, das ist die Lebensdauer und das sind die Körpermaße, die hier aufgeführt werden und der zweite Bereich ist das Verhalten.

00:14:57: Das genetische Verhalten und auch die genetischen Eigenschaften über die Lebensdauer und die Körpermaße.

00:15:03: Also nicht, wie ihr den Hund jetzt vor euch habt, wie ich ja gerade schon erklärt habe, beeinflussen ganz, ganz viele andere Dinge, das aussehen und auch die Reaktionen und seinen Verhalten, was der Hund jetzt gerade oder was er im Allgemeinen zeigt.

00:15:20: Ihr habt ja jede Menge Einfluss darauf gehabt.

00:15:22: Aber die genetische Basis zu kennen ist nicht unbedingt nur interessant für Züchter, sondern auch für jemand, der sagt, Mensch, ich hatte wirklich eine extrem schwierige Zeit mit meinem Welpen.

00:15:35: Das hat so lange gedauert, bis ich den so weit hatte, dass er jetzt da ist, wo er ist.

00:15:41: Und dann ist es auch mal interessant, in die Genetik reinzuschauen und zu schauen, hey, es ist durchaus verständlich, warum ich es so schwer hatte.

00:15:49: Denn der Hund hat Eigenschaften in seiner Genetik, die es mir super schwer gemacht haben.

00:15:56: Denn das ist durchaus ein Unterschied, ob ich einen Hund großziehe mit einem wirklich sauberen, so nenne ich es immer, also einem sauberen Verhaltensprofil mit wenig bis keinen Abweichung, was sehr gut ist.

00:16:09: Oder ich habe einen Hund, der durchaus ganz, ganz viele kleinere Abweichungen hat und dann habe ich es auch schwer mit diesem Hund.

00:16:17: Bei der Lebensdauer und den Körpermaßen haben wir die Lebensdauer an sich.

00:16:22: Wir haben die Größe, das Gewicht und nochmal den Punkt stark reduzierte Größe und Gewicht.

00:16:27: Wenn wir weiter nach rechts schauen, wird dann das Ergebnis, einen Textform angezeigt, daneben dann einen Nummer.

00:16:35: Und ganz rechts haben wir das Risiko, was als Ampelsystem angezeigt wird.

00:16:41: Grün, gelb und rot. Grün ist natürlich gut, also wenig auffällig oder gar nicht auffällig.

00:16:48: Gelb ist eine leichte Auffälligkeit und rot ist sehr auffällig.

00:16:53: Die Lebensdauer und dahinter in Klammern, die Zahl 22, bedeutet, dass sich hier eine Punktzahl von allerhöchstens 22 Punkten erhalten kann.

00:17:04: Je höher diese Zahl läuft, also je höher dieser Wert ist, nicht hier in Klammern, sondern rechts, wo Nummer steht,

00:17:13: desto langlebiger und älter kann mein Hund werden.

00:17:17: Natürlich spielen da ganz viele Faktoren mit rein, aber wir gehen hier immer von den Eigenschaften aus, die in der Genetik verankert sind.

00:17:24: Das heißt, ein Hund mit einer Punktzahl, die mehr Richtung dieser höheren Zahl, dieser 22, geht.

00:17:33: Diese Hunde haben auch genetisch gesehen eine längere Lebensdauer.

00:17:37: Jetzt ist ein Rhodesian Ridgeback aber ein großer, kräftiger Hund.

00:17:41: Wie wir wissen, werden große Hunde im Allgemeinen nicht sehr alt, sterben also früher.

00:17:46: Und klein, mittlere oder sehr kleine Hunde sind oft von einer längeren Lebensdauer gesegnet.

00:17:52: Es ist also hier völlig normal, wenn ein Rhodesian Ridgeback eine 0, 1, 2, 3, vielleicht auch eine, in diesem Fall eine 4,

00:18:02: als Lebensdauer Nummer zeigt.

00:18:05: Die 4 ist immer noch in dem Bereich kürzer, also die Lebensdauer ist kürzer, was völlig normal ist.

00:18:13: Denn Standard ist wirklich eine 0 oder eine 1 und das ist nicht die Jahreszahl, also dass mein Hund jetzt nur 4 Jahre alt wird,

00:18:21: hier in diesem Fall auf dem Zertifikat, sondern mein Hund ist eingeteilt in die Kategorie Lebensdauer kürzer.

00:18:27: Sobald er hier eine etwas höhere Zahl bekommt, habe ich einen Ridgeback, der im Allgemeinen Gene hat, die ihn länger leben lassen.

00:18:37: Diese Gene wollen wir natürlich gerne in der Population haben, diese Gene wollen wir mitnehmen,

00:18:42: denn wir wollen alle gerne möglichst lange unsere Hunde an unserer Seite haben, gesund vor allen Dingen auch.

00:18:49: Ich muss auch noch dazu sagen, zu dem kompletten Zertifikat gibt es eine Erklärung in PDF-Form,

00:18:55: die ich auch in den Shownoten hinterlegen werde und die zeigt euch genau die Einteilung.

00:19:00: Welche Kategorie oder wann wird die Kategorie kürzer abgeschlossen und geht in die nächste Phase von etwas länger oder lange Lebensdauer?

00:19:11: Das seht ihr dann, wenn ihr diese Dokumente zusätzlich öffnet.

00:19:15: Kürzer bei der Lebensdauer ist also Ridgeback typisch Nummer 4 heißt, es ist nicht so wie es normalerweise ist, normalerweise ist hier eine 0 oder eine 1.

00:19:26: Wir haben also hier einen Hund mit einer 4, der durchaus Gene in sich hat, die ihn etwas länger leben lassen, wenn er denn auch gesund bleibt.

00:19:35: Das sind ganz viele andere Faktoren, die mit rein spielen.

00:19:38: Das Risiko steht auf Grün, also kein Risiko.

00:19:42: Gibt es hier in dem Fall auch nicht, denn eine Größe, eine Lebensdauer, ein Gewicht trägt ja nie ein Risiko.

00:19:49: Deswegen wird das hier immer in dem Bereich Lebensdauer und Körpermaße in Grün angezeigt.

00:19:55: So dann gehen wir zur Größe.

00:19:56: In Klammern Hündin sind ca. 8% kleiner als Rüden.

00:20:00: Die Gesamtpunktzahl, die man hier bekommen kann, ist die 100.

00:20:04: Je mehr ein Hund Richtung diese 100 kommt, desto größer ist er.

00:20:09: Bei Hündinnen ist es so, dass die im Allgemeinen durch die Genetik leichter etwas kleiner sind, im Normalfall.

00:20:17: Wir haben hier einen Hund, dem Ergebnis groß und der Nummer 85, was uns zeigt, dass er nicht ganz Richtung 100 geht, aber durchaus ein großer Hund ist.

00:20:27: Wenn wir dann schauen, was er eigentlich für eine Größe hat, Größe 67 cm, das ist sein tatsächliches Maß, dann sehen wir, dass es durchaus ein großer Hund.

00:20:36: Das hilft besonders, wenn man viele Verhaltenszertifikate vor sich hat von seinen Hunden, um das dann besser einzuschätzen.

00:20:44: Beim Gewicht ist es so, dass wir ebenfalls bei den Hündinnen natürlich leichtere Exemplare haben, die durchaus auch hier in Klammern höchste Punktzahl 46, die durchaus auch eine 46 haben können und dann für eine Hündin besonders schwer oder das obere Maß erreicht haben.

00:21:03: Hier ist es so, dieser Rüde steht hier mit schwer, 39, das ist deutlich entfernt von 46, es ist also insgesamt auch kein super schwerer Hundetyp und das passt hier auch sehr gut.

00:21:16: Auch wieder Risiko natürlich nicht gegeben, denn es ist grün.

00:21:19: Bei der stark reduzierten Größe und dem Gewicht in Klammern 40 Punkte ist es sehr, sehr ungewöhnlich, wenn hier eine Abweichung ist.

00:21:27: Wenn ein Rhodesian Ridgeback hier eine Abweichung hat, also die Punktzahl sich von null entfernt, dann haben wir wirklich einen Zwerg.

00:21:35: Denn diese Gene, die hier rein spielen, sind hauptsächlich bei sehr kleinen Rassen gegeben.

00:21:42: Also wir haben dann einen Malteser oder ein Chihuahua oder ähnliches.

00:21:48: Und die haben dann diese extreme reduzierte Größe und Gewicht.

00:21:54: Für einen Ridgeback ist es hier typisch, eine Null zu haben und keinerlei Gene, also im Ergebnis Nein, keinerlei Gene, die für sehr klein und sehr leicht kudieren.

00:22:04: Diese Lebensdauer und Körpermaße helfen einem, das besser einzuschätzen.

00:22:09: So, jetzt denkt ihr euch vielleicht, was hat das denn mit Verhaltensgenetik zu tun?

00:22:13: Okay, Lebensdauer und Körpermaße, das wird auch wieder alles bestimmt durch eine große Anzahl verschiedener Marker im Bereich von Genen.

00:22:24: Diese Marker kudieren dann eben im Wechselspiel.

00:22:28: Wir haben gerade gelernt, sie können sich verstärken oder abschwächen, weil sie ja miteinander interagieren.

00:22:34: Und wir wissen, dass ein kleinerer Hund, also die kleinen Rassen, sind ja deutlich auffälliger in ihrer

00:23:01: Verhalten. Die sind häufig sehr schnell gestresst. Die sind häufig weniger sozial.

00:22:48: Bellen extrem viel, haben eine gewisse Grundaggression, was natürlich auch ganz viel damit zu tun hat,

00:22:54: dass die Besitzer die Hunde aus Angst unheimlich schnell auf den Arm nehmen, wenn ein großer

00:22:59: Hund kommt. Also die Erziehung ist ja da auch nicht ganz optimal. Aber kleine Hunde haben

00:23:06: häufiger auffälliges Verhalten und das ist ein typisch ererbtes Verhalten. Ich kann also durch

00:23:13: eine sehr gute Sozialisation und diesen Hund halt sehr gut integrieren ins Ganze, also auch

00:23:18: Erfahrungen mit schwierigen Situationen, großen Hunden und so weiter, kann ich den weg bewegen von

00:23:23: seiner ererbten, von seinem ererbten Verhalten. Aber im Grunde ist das da sehr, sehr stark verankert,

00:23:30: weil eben auch die Gene, die für Körpermaße, für Größe und Gewicht kodieren, haben alle auch

00:23:37: wieder Einfluss auf das Verhalten. Das ist hier eine ganz starke Interaktion miteinander. Verhaltensmarker,

00:23:45: Größe, Lebensdauer. Das ist alles ein Paket und deswegen ist das hier auch noch mit aufgeführt.

00:23:50: Gehen wir zum Punkt Verhalten. Hier wird es dann ganz interessant, denn beim Verhalten sind es diverse

00:23:57: Kategorien. Wir sehen, wir beginnen hier mit Stress und Erregbarkeit in Klammern 14, das ist die

00:24:02: höchste Punktzahl, die man erreichen kann. Beim Verhalten ist es so, dass man sich möglichst

00:24:07: nicht in einem Bereich einer höheren Zahl bewegen sollte, denn dann wird es auffällig oder sehr

00:24:14: auffällig. Hier ist es gut, wenn wir uns Richtung 0 oder 1 oder ähnliches bewegen. Da hilft dann

00:24:19: immer wieder rechts die Erläuterung, also das Ergebnis. Was ist es eigentlich? Ist das bei

00:24:26: Stress-Erregbarkeit und dem Ergebnis unauffällig? Ist das dann ein Problem? Natürlich nicht.

00:24:32: Unauffällig heißt, ich habe ein wenig auffälligem Hund mit der Nummer 4, der durchaus aber eine

00:24:38: gewisse Grunderregbarkeit in sich hat, die aber noch nicht in die Auffälligkeit rutscht. Auch da

00:24:44: wieder bitte zu den Erklärungen im PDF-Format. Wann rutsche ich in die nächste Kategorie,

00:24:51: um dann zum Beispiel nicht mehr einen grünen Punkt als Bewertung zu bekommen, sondern Richtung

00:24:57: gelb? Denn hier in diesem Block der Verhaltensdinge ist es so, dass das Risiko durchaus von grünen

00:25:03: auf gelb nach rot springen kann, je nachdem wie hoch diese Zahl geht. Also Stress- und Erregbarkeit

00:25:09: im dramatischsten Fall in Klammern 14, das wäre die Punktzahl, die ich da bekommen könnte,

00:25:16: dann hätte ich aber wirklich einen extrem gestressten und unruhigen Hund. Dann gehen wir

00:25:22: rüber zu oder einen Schritt nach unten. Aggression gegen fremde Hunde. Hier ist dieser Hund leicht

00:25:27: auffällig mit einer Punktzahl von 5, Angst vor fremden Personen, eine Punktzahl von 3. Und man

00:25:34: sieht, dass die Zahlen in den Klammern hinter der Beschreibung, also Angst vor fremden Hunden

00:25:38: in Klammern 6, das sind dann weniger Gene, die für diese Problematik kodieren, weniger Marker. Und

00:25:46: Stress- und Erregbarkeit, da haben wir 14, das heißt ich kann also 14 verschiedenste Kombinationen

00:25:52: von Markern bekommen, die das Ganze dann diese Zahl dann erhöhen oder abschwächen. Und deswegen

00:25:59: ist das Ganze auch so komplex, denn alles was wir hier sehen, Lebensdauerkörpermaße und das

00:26:04: Verhalten und dann die Punkte und die Bewertung des Risikos, das ist ein ganz kompliziertes und

00:26:11: eine komplexe Berechnung, ein komplexes Thema. Und die einzelnen Verhaltensweisen sollen auch

00:26:18: nicht aussagen, dass dein Hund jetzt ein Problemhund ist, sondern es soll dir zeigen, was steckt

00:26:24: ursprünglich in diesem Hund, völlig losgelöst von wie ist er jetzt aktuell, sondern was steckt

00:26:31: drin und wenn ich züchten möchte, was vererbt er. Das ist ja viel wichtiger. Und in dem Moment,

00:26:37: wo ich dann einen Hund habe mit diesen durchaus sehr oft leicht auffälligen Punkten, sollte ich

00:26:44: möglichst nicht mit einer Hündin kombinieren, die ähnliche Auffälligkeiten an gleicher Position

00:26:51: zeigt, denn ich erhöhe das ja automatisch. Jetzt ist wichtig zu wissen, dass wenn ich bei Stress

00:26:57: und Erregbarkeit eine 4 habe, bei diesem Rüden und ich habe eine Hündin, die ebenfalls, ich sage mal,

00:27:04: eine 4 hat, dann ist es nicht so, dass die Welpen eine 8 bekommen. Ganz, ganz wichtig, denn hier spielen

00:27:10: halt wieder sämtliche Marke eine Rolle, wie sie vererbt werden. Ich kann also und sowieso, weil ich

00:27:17: ja nicht nur einen Welpen erwarten werde, sondern im Durchschnitt 10, werde ich 10 verschiedene

00:27:24: Verhaltenszertifikate bekommen. Wenn ich also alle Welpen teste, habe ich 10 mal ein völlig

00:27:30: anderen Hund in der Basis, logischerweise, denn es wird ja in Kombination von den Eltern immer

00:27:37: wieder neu gemischt. Es ist so ein bisschen, als wenn ihr 10 Würfel auf die Hand nehmt und ihr

00:27:42: würfelt die über den Tisch und zählt die Zahlen zusammen. Und das macht man einfach mal 5 oder

00:27:49: 10 mal. Es wird ja nie die gleiche Gesamtzahl rauskommen und so werden auch die Gene ineinander

00:27:54: gemischt und ineinander gewürfelt, sage ich mal. Und deswegen habe ich auch immer sowieso einen anderen

00:28:02: Charakter Hund. Ich habe auch völlig abweichende Hundertypen in einem Wurf, die gar nicht zu den

00:28:08: anderen passen. Und ich habe dann ab dem Moment, wo die Hunde aktiv teilnehmen am Leben. Okay,

00:28:16: eigentlich schon früher, denn die Mutterhündin, wenn sie sehr unruhig ist oder eine schlechte

00:28:21: Brutpflege zeigt, dann prägt das die Welpen auch schon, obwohl die noch nicht sehen können und

00:28:27: noch nichts hören können. Das ist also schon ein ganz extremer Einfluss. Würde ich sehr gerne in

00:28:33: einer weiteren Folge erklären, ich hatte ja mal angekündigt, dass es Sinn macht, vielleicht

00:28:38: auch mal eine Folge zu machen über das Thema, was ist eigentlich ein guter Zuchthund? Da können

00:28:45: wir wirklich mal sagen, wir nehmen die Hündin und wir nehmen den Rüden und sagen, was macht

00:28:49: einen guten Zuchthund aus? Und da geht es bei den Hündin ganz schnell in das Thema. Ist es eigentlich

00:28:54: eine gute Mutter, denn das prägt extrem. Und in dem Moment, wo der Hund die Augen öffnet und was

00:29:02: hören kann und wir aktiv da eingreifen, die durch die Wohnung laufen und dann eben immer jeden Tag

00:29:09: Stück für Stück die Welt entdecken, das sind alles diese Umwelteinflüsse. So und ab da beginnt

00:29:15: auch das individuelle Verhalten, denn 10 Welpen laufen durch die Küche und bei einem fällt genau

00:29:21: in dem Moment eine Metallschüssel auf dem Boden und er erschreckt sich ganz furchtbar. Die anderen

00:29:27: spielen aber an ganz anderer Stelle und bekommen das gar nicht mit. Das prägt diesen Hund schon

00:29:32: individuell. Entweder hat er ein sauberes Verhaltensprofil und steckt das locker weg, weil er eben

00:29:39: weniger gestresst ist in der Grundbasis, weniger erregbar, der hat weniger Ängste und so weiter.

00:29:46: Dann fällt halt die Schüssel, dann geht er hin und guckt und denkt, oh, ja, war ja nix. Hab

00:29:51: mich zwar erschrocken, aber es war nur das Ding. So unten anderer könnte sich so erschrecken, dass

00:29:56: der sofort uriniert, schreiend wegläuft und den ganzen Tag nicht mehr unter der Couch hervorkommt.

00:30:02: Da sind wir dann bei diesem Thema, was sind diese Grundverhalten? Was steckt in dem Hund,

00:30:10: was nicht in dem Moment veränderbar ist, weil es bleibt in der Genetik verankert, aber wir haben

00:30:16: extrem großen Einfluss darauf. Wir können hier dann auf dem Zertifikat dann einzelnen

00:30:22: Dingen noch folgen, Angst vor fremden Personen, Angst vor Hunden urinieren bei Angst. Zu dem Punkt

00:30:27: Jagen und Bällen möchte ich ganz klar sagen, dass das niemals eine andere Risikobewertung

00:30:34: bekommen wird als Grün. Es wird immer Grün bleiben, denn ein Hund muss jagen können. Das ist

00:30:41: für sein Überleben wichtig, nicht bei uns, das ist klar, aber es gehört zum Hund und auch

00:30:46: das Bällen ist wichtig, um zu kommunizieren. Das heißt, beim Jagen und beim Bällen ist es egal,

00:30:52: wie hoch die Nummer diese Punktebewertung ist. Es wird immer auf Grün stehen. Dann haben wir

00:30:59: jetzt viele Leute auch gefragt, das kommt also immer wieder. Was ist denn nicht soziale Angst?

00:31:05: Das möchte ich auch nochmal kurz erklären. Nicht soziale Angst bedeutet Angst vor allen

00:31:10: Dingen, die nicht leben, um das wirklich ganz einfach zu erklären. Ein Blumentopf, ein Stuhl,

00:31:17: ein flatter Band. Also nicht sozial heißt, es hat nichts mit einem anderen Lebewesen zu tun,

00:31:23: nicht mit einem anderen Tier, einem Mensch wie auch immer, sondern mit Gegenständen. Nicht

00:31:29: soziale Angst. Ganz interessanter Punkt, der genauso wie alle anderen Verhaltensweisen extrem

00:31:35: durch Stress und Erregbarkeit geträgert wird. Meine Empfehlung ist hier immer, schaut, dass

00:31:41: Stress und Erregbarkeit auf einem extrem niedrigen Level sind. Dass diese Verhaltensweisen, also

00:31:47: schnell gestresst seien, sich schnell aufregen, das sind die Punkte, die alles andere triggern. Wenn

00:31:53: ich cool bin, wenn ich in Ruhe-Situationen, allgemein auch erst mal da liege als Hund und

00:32:00: gucke, was passiert denn so, dann kann mich so schnell keiner außer Reserve locken und meine

00:32:07: eventuelle Reaktion auf Flüchten oder Angst oder ähnliches triggern. Denn ich schaue es mir erst mal

00:32:14: an und ich bleibe cool. Wenn aber Stress und Erregbarkeit weiter nach oben gehen, das haben

00:32:20: viele kleine Hunderassen, die sind ganz, ganz schnell, sind die völlig aufgelöst bei neuen

00:32:25: Dingen und das macht dann alles andere wach. Also wirklich diese extremen Situationen, die man halt

00:32:32: eben am liebsten vermeiden möchte. Diese Angst vor fremden Personen, Angst vor Hunden, Urinieren,

00:32:38: wenn ich Angst habe. Das kennen auch viele, dass Hunde dann unter sich lassen vor Angst oder

00:32:44: sogar Kot absetzen, die Analdrüse lernen, das sind alles extremen Reaktionen. Wenn wir auf die

00:32:51: zweite Seite schauen vom Verhaltenszertifikator, wird es dann etwas komplizierter. Das ist der

00:32:58: Teil, wo es rein um genetische Dinge geht, wirklich für den Züchter, weil ein Hundebesitzer braucht

00:33:04: diese Informationen nicht. Wir haben wieder auf dieser zweiten Seite oben alle Informationen zum

00:33:11: Hund, die Chip-Nummer, das Geschlecht und so weiter, also das Gleiche, was wir bereits auf der

00:33:15: ersten Seite haben und dann kommen alle genetischen Faktoren. Das heißt, hier werden die Gene auch

00:33:22: benannt, auf die wir schauen, die aus den großen Studien und wissenschaftlichen Analysen kommen.

00:33:28: Die Verhaltensmarker, die hier als Verhalten 1, 2, 3, 4, 5 und 6 aufgeführt werden, hier kann

00:33:35: man nicht sagen Verhalten 1 ist die Angst und Verhalten 2 ist das. Nein, auch hier ist es so,

00:33:40: Verhalten 1 beinhaltet 6 bis 10 verschiedene Verhaltensweise, Verhalten 2 auch wieder einige von

00:33:47: denen, die ich schon von Verhalten 1 kenne und so weiter. Das heißt, es ist hier nicht wichtig,

00:33:53: um was es geht, denn die Punktezahl, die ich auf Seite 1 habe, die hilft mir viel deutlicher,

00:33:59: was da eigentlich in meinem Hund steckt. Jetzt möchte ich aber, wenn ich kombiniere mit einer

00:34:04: Rüde und Hündin kombiniere, so, dann möchte ich ja gern wissen, auf welchen Positionen könnte

00:34:10: ich das jetzt verschlechtern. Das heißt, überall da, wo auffällig steht als Ergebnis, sollte

00:34:15: möglichst der Partner nicht auch noch auffällig sein, denn das würde im Allgemeinen dieses komplette

00:34:21: Verhaltenszertifikat auch wieder beeinflussen. Also Verhalten 4 hier jetzt auf diesem Zertifikat,

00:34:28: Verhalten 4 mit Auffälligkeit der Genotyp, das ist also der Marker mit dem Genotyp AA, also AA

00:34:35: kodiert hier für auffällig sein, sollte bei meiner Hündin nicht ebenfalls auf auffällig stehen. Und so

00:34:43: kann ich dann schauen, was bedeuten diese einzelnen Sachen. Vieles kann man auch googeln, das ist hier

00:34:49: einfach aus Platzgründen auch gar nicht möglich, das alles aufzuführen. Aber ich kann auch, wenn ich

00:34:54: ganz ganz interessiert bin, kann ich zum Beispiel schauen, was ist denn IGSF1 oder SMOC2, STC2. Was sind

00:35:04: das alles für Gene? Und da kann man dann sehen, dass sie für ganz ganz viele verschiedene Dinge

00:35:09: kodieren und man kann manche Studien auch einsehen. Nicht alle viele Studien sind nicht öffentlich,

00:35:15: kosten dann Geld oder sind überhaupt nicht zugänglich für, ich sag mal, Otto normal und deswegen

00:35:21: kann man sich auch ganz oft gar nicht so richtig einlesen. Zum Verhaltenszertifikat möchte

00:35:25: ich sagen, wenn ein Züchter da wirklich Verhaltensprobleme in seiner Linie hat und er möchte die

00:35:31: ganz gezielt anpacken, mithilfe von diesem Zertifikat, dann macht es Sinn wirklich zu mir auch Kontakt

00:35:38: aufzunehmen. Dann sollte man schauen, dass man von beiden Elterntieren ein Verhaltenszertifikat hat

00:35:44: und mich dann fragen, ob diese Kombination eine gute Kombination ist. Das heißt also auch auf

00:35:51: Basis dieser ganzen genetischen Faktoren, dieser Genotypen. Trotzdem ist es so, dass wenn ich wie

00:35:58: bei diesem Hund, wenn ich dann wieder zur ersten Seite gehe und ich sehe wie viele Punkte hier auf

00:36:03: gelb stehen, dann sehe ich, dass ich hier tatsächlich schon einen, also für mich persönlich ist dieser

00:36:08: Hund zu auffällig in der Basis. Ich kenne diesen Hund auch persönlich, ich habe den Hund auch selbst

00:36:12: großgezogen und niemals eingesetzt für die Zucht, weil dieser Hund überhaupt gar nicht

00:36:18: Verhaltensgenetisch überhaupt gar keine Bereicherung für die Ridgebackwelt wäre. So überhaupt

00:36:25: nicht. Also ich kann auch nicht sagen auch nur für einen Wurf oder so. Nein, auch in der Aufzucht

00:36:31: von Welpe an und da immer gleichen Umständen so wie jeder Hund bei mir aufgezogen wird, ohne große

00:36:38: dramatische Dinge, die ihm im Leben passiert sind, ist das ein ganz furchtbarer Charakter gewesen.

00:36:43: Oder ist er immer noch, aber er ist ausgezogen und hat eine tolle Familie gefunden, denn das ist

00:36:49: ein absoluter Einzelhund, der sich im Rudel überhaupt nicht wohlfühlt. Ich würde mir wünschen,

00:36:54: dass wenn ihr sagt, das habe ich nicht gut verstanden, da will ich mehr darüber wissen,

00:37:00: dass ihr mir eine E-Mail schreibt und wirklich eure Fragen stellt. Ihr könnt mir auch euer Verhaltenszertifikat

00:37:07: schicken, falls ihr schon eins habt und das mit mir durchgehen, wenn ihr da bestimmte Dinge noch

00:37:12: genauer wissen möchtet. Aber im Allgemeinen denke ich, haben wir alle Punkte hier so weit

00:37:18: aufgeführt, wie gesagt Seite 2, sehr komplex und wirklich rein für Züchter interessant, aber

00:37:26: trotzdem auch für den Interessierten sicherlich ein tolles Thema. Und deswegen biete ich an,

00:37:32: wirklich auch zu sagen, weil es so komplex ist, ich muss da noch mal mehr wissen, hast du Zeit,

00:37:38: hast du Lust, kannst du das mit mir durchgehen? Okay, noch einmal, um das wirklich zusammenzufassen,

00:37:44: was haben wir jetzt gelernt? Wir wissen, dass Verhalten durch die Genetik und das Erlernte und

00:37:50: die aktuelle Situation beeinflusst wird, also was passiert gerade rund um den Hund, das triggert

00:37:56: ihn und löst etwas aus. Wir haben auch gelernt, dass es das artspezifische Verhalten gibt, dass es

00:38:03: Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen etc. Wir haben das Rasseverhalten, kreiert durch den Menschen in

00:38:09: kurzer Zeit und deswegen weniger stabil. Das heißt, das lässt sich viel schneller durch eine Kombination

00:38:16: zweier Hunde auseinanderreißen und schon ist ein Rasseverhalten ja gar nicht mehr ein Rasseverhalten.

00:38:22: Übrigens, das ist ein ganz interessanter Punkt, weil sich ja viele Leute einen Hund kaufen,

00:38:27: weil sie die Rassebeschreibung so toll finden. Das ist aber gar nicht sichergestellt, dass der Hund,

00:38:31: weil er dieser Rasse angehört, genau dieses Verhalten zeigt. Und deswegen laufen so viele

00:38:36: Dinge auch schief. Wer sich einen Hund sucht und noch nicht weiß, welche Rasse sollte in aller

00:38:41: erster Linie nur schauen nach, was gefällt mir? Was ist das für ein Tier von der Größe her,

00:38:49: Fellpflege vom Ganzen? Dann fahre ich zum Züchter und schaue mir diese Hunde an und informiere mich.

00:38:55: Ist es natürlich ein über die Jahrzehnte bereits schon gezüchteter Jagdhund, dann ist die Wahrscheinlichkeit

00:39:03: sehr groß, dass ich einen Hund bekomme, der viele Verhaltensweisen zeigt, die für einen Jagdhund

00:39:10: gefordert werden. Aber ist es nicht garantiert, dass er so ist? Genauso kann ich wirklich einen

00:39:15: Jagdhund, also einen Hund bekommen aus einer jagdlichen Zucht, der überhaupt nicht einmal nach

00:39:24: einem Kaninchen schaut. Das heißt, es ist das Aussehen, das Format und das ganze Drumherum von

00:39:30: der Optik her, Versorgung und so weiter, dass ich sage, dieser Hund interessiert mich und dann

00:39:36: muss ich zum Züchter und muss mir einfach die Hunde anschauen und muss auch verstehen, was dieser

00:39:44: Züchter eigentlich als Zuchtziel hat. Vielleicht selektiert er gar nicht auf spezielle Dinge.

00:39:49: Also Rasseverhalten heißt, dass ich, wenn ich eine spezielle Rasse interessant finde, ist die

00:39:55: Wahrscheinlichkeit groß, dass dieser Hund zu der Rassebeschreibung passt, aber es ist nicht

00:40:02: sichergestellt. Und dann haben wir noch das individuelle Verhalten, was tatsächlich durch

00:40:07: einzelne Erlebnisse jedes einzelnen Hundes mit einfließt in diese anderen Dinge. So,

00:40:13: wir wissen, dass wir jetzt Genetik, also das Verhalten genetisch auch von vornherein anschauen

00:40:21: können. Ich kann gucken, was steckt so in dem Hund und bin ich der Sache gewachsen. Ich kann

00:40:26: also auch als Züchter Welpen testen und anhand des Profils schauen, zu welchem Welpenkäufe gebe

00:40:33: ich diesen Hund. Hat der viel Erfahrung, ist der sehr professionell, hat der andere Dinge vor mit

00:40:39: dem Hund sportlich wie auch immer. Das hilft ungemein. Dazu muss ich auch noch sagen, dass sich

00:40:45: die Wissenschaft auch weiterentwickelt. Die Erkenntnisse werden viel größer. Wir lernen immer

00:40:52: mehr darüber. Das heißt, dieses Verhaltenszertifikat bleibt auch nicht, wie es ist. Wir erweitern

00:40:58: das. Wir beschäftigen uns mit allen neuen Dingen, die durch wissenschaftliche Studien ans Licht

00:41:06: kommen und entscheiden dann, ob wir eventuell eine Eigenschaft, ich sage mal zum Beispiel sehr

00:41:13: verspielt sein oder Hüte verhalten, wie auch immer diese Sachen auch mit Punkten bewerten können.

00:41:20: Das heißt, wir müssen erst immer sehen, bringt es oder hat es einen Mehrwert, können wir das hinzufügen

00:41:25: und wie verändert sich dann die gesamte Punktzahl? Wo fließt das mit ein? Und dieser einzelne Marker

00:41:31: innerhalb eines Gehens ist ja nie nur für eine Sache zuständig, sondern wenn er dann zum Beispiel

00:41:38: für das Hüten von, also für die Hütefunktion, Schutzfunktion wie auch immer zuständig ist,

00:41:45: dann beeinflusst er auch wieder ganz viele andere Dinge, zum Beispiel Stress und Erregbarkeit.

00:41:49: Diese Hunde, diese Hütehunde sind auch unheimlich schnell, sind die bei der Sache. Das heißt,

00:41:54: die haben eine hohe Erregbarkeit. Wenn ich mir dann das Verhaltenszertifikat von einem Border Collie

00:41:59: anschauere, dann muss diese Erregbarkeit auch ein hohes Level haben. Das heißt, wir haben hier

00:42:06: jetzt ein Ridgebackzertifikat und wir wissen, wie wir den Ridgeback gerne in der Gesellschaft

00:42:12: haben möchten. Jemand mit einem Border Collie, der möchte so ein genetisches Profil nicht,

00:42:18: also nicht, dass er es nicht will, sondern dass er diese Punkte so nicht haben will, sondern der

00:42:23: braucht an verschiedenen Positionen viel mehr. Also da müssen die Gene viel auffälliger sein,

00:42:29: was auch okay ist. Das heißt, leicht auffällig oder auffällig zu sein ist hier nicht per se

00:42:35: negativ, sondern es hängt davon ab, was habe ich vor mit dem Hund? Wofür setze ich ihn ein? Was

00:42:42: sind meine eigenen Zuchtziele? Und deswegen bitte sich nicht darauf stützen, nur zu sagen, es muss

00:42:47: hier alles auf Grün sein, es muss alles auf Null sein. Nein, das hängt wirklich von den eigenen

00:42:53: Interessen ab, von dem eigenen Ziel, was ich habe. Aber beim Ridgeback ist es so, weil er überhaupt

00:42:59: gar nicht für bestimmte Dinge eingesetzt wird. Nicht für die Jagd bis auf sehr wenige, nicht für

00:43:06: Schutzdienst sowieso nicht, im besten Fall so. Und das heißt, ich versuche hier ja schon überall ein

00:43:13: bisschen im unteren Bereich zu sein, weil ich ja gar nicht den auffälligen, ängstlichen,

00:43:20: aggressiven, schnell gestressten Ridgeback will. Aber wie gesagt, andere Rassen brauchen genau da an

00:43:27: diesen Stellen eine Abweichung, die dann eben Richtung auffällig geht. Okay, ich hoffe, ihr habt

00:43:34: ganz viel Spaß gehabt, mir zuzuhören. Ich hoffe, es kommen super viele Fragen, weil ich glaube,

00:43:39: ich konnte nicht alles so ausführlich erzählen und berichten, wie ich es sehr gerne gemacht

00:43:45: hätte. Was ich mir auch zurechtgelegt habe, ist, dass ich demnächst Einzelcoachings anbiete. Das

00:43:52: heißt, ihr könnt, wenn ihr sagt, hey, ich möchte über ein bestimmtes Thema oder ich habe auch zwei

00:43:57: Themen, wie auch immer, möchte ich viel mehr lernen in einem Einzelcoaching, dann werde ich euch

00:44:03: mit in dieses Coaching reinnehmen. Ich werde auf der Homepage einzelne Coachingpakete aufführen,

00:44:10: die ihr dann buchen könnt, sodass ihr euch so richtig schön vertiefen könnt in ein bestimmtes

00:44:15: Thema und dann super fit seid für alle Fragen, die dann von außen kommen. Und in der nächsten Folge

00:44:25: kommt das ganz große Thema "Inzucht". Ein ganz großes Thema, was auf alles andere einen Rieseneinfluss

00:44:32: hat, auf Gesundheit, auf Stabilität, auf Population, der Genpool, das Verhalten, alles. Und auch da freue

00:44:40: ich mich sehr drauf. Ihr könnt mir auch vorab natürlich auch schon Fragen schicken, die ich dann

00:44:45: durchaus mit in diese Episode über die Inzucht mit reinnehmen kann. Also, ich wünsche euch allen

00:44:52: einen ganz tollen Tag. Ihr könnt dem Podcast auch mehrfach abhören, wenn ihr den also jetzt so

00:44:58: irgendwo im Auto gehört habt und euch fehlen dazu dann eben diese Zertifikate, die ihr nicht im

00:45:04: Auto anschauen sollt natürlich. Dann setzt euch einfach noch mal in einem ruhigen Moment hin,

00:45:10: hört den Podcast, schaut euch dabei genau diese Dinge an, über die ich hier spreche. Und ich

00:45:16: freue mich riesig aufs nächste Mal. Bis bald. Tschüss!

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